Ab 01.04.2015 wechsle ich innerhalb des oncampus Teams von den “InsDes” (Instructional Designer/neuerdings unter dem Namen Mediendidaktiker, bei denen ich das “Handwerk” und die Abläufe in der Lübecker Schmiede für Online-Bildung lernen durfte) zu “SDA” (System Development & Administration), da hier die MOOC-Projekte auf unserer Plattform mooin angesiedelt sind. Dass ich da bisher noch nicht offiziell dabei war, hat man von außen sicher nicht mitbekommen…

tl;dr

Mit unseren MOOCs haben wir wirklich tolle Angebote, die Plattform mooin ist aber gerade einmal 2 Wochen alt. Das heißt: Werbung, Werbung, Werbung dafür machen. Aber wann ist es zu viel? Oder gelten bei kostenlosen Bildungsangeboten andere Regeln?

MOOC-Werbung bis Ihr es nicht mehr hören könnt

Unsere Twitteranden von oncampus leisten tolle Arbeit und mit Andrea Brücken und Nina Oberländer haben wir extra für Social Media Unterstützung bekommen. Da ich ein paar Follower habe, die sich für MOOCs interessieren könnten, retweete ich die Werbung gern. Gerade so kurz nach Start unserer mooin-Plattform kann man nicht genug Aufmerksamkeit erregen. Und es ist ja kostenlos und OER und so.

Ende letzter Woche habe ich ein kleines Experiment gestartet. Da am 30.03.2015 (also heute, falls Ihr das am Veröffentlichungstag lest) der VideoMOOC startet, habe ich ein paar potentielle Multiplikatoren offensiv angetwittert, denn einige von diesen tummeln sich nicht zwingend nur in der “EduSzene”.

Natürlich war ist so etwas penetrant. Und ich habe sogar ganz billig auch auf Anti-Werbung gesetzt und mich so irre rebellisch dabei gefühlt. EduPunk ist not dead!

Und? Und? Und? Man soll ja immer erst einmal loben…

Es gab ganz tolle, mir oft persönlich  bekannte Twitterer, die mich unterstützt haben. Exemplarisch danke an das Bildungsportal Sachsen und eTeaching.org.

Und bei den anderen Tweets?

Fassen wir es so zusammen: keine Reaktion. Ich habe das mal zusammengezählt (zur Dokumentation gibt es eine Storify-Sammlung):

  • auf 20 Direct Mentions in Tweets gab es
  • 4 Reaktionen der Angesprochenen,
  • 3 Retweets und
  • 6 Favs.

Fazit: Freie Bildungsangebote sind kein Freibier

Unnötig zu sagen, dass sich das direkte antwittern wie im EduSpam-Experiment überhaupt nicht rentiert hat. Reaktionen darauf kamen vor allem von Personen, die uns auch sonst häufig unterstützen. Was mich aber auch etwas beschäftigt:

Wenn ich nicht ich wäre, wäre ich mir bei all dem mooin-MOOC-EduSpam schon entfolgt?

Ich weiß nicht, ob das bereits geschehen ist: Meine Twitter-Analytics zeigen erst einmal keinen nennenswerten Abfall. Ich lasse mir keine Mails/Notifications schicken, wenn mir jemand entfolgt, da ich das nicht als Kritik verstehe (ähnlich wie beim Raum Verlassen in BarCamps).

In meiner eigenen Timeline ist es Gang und Gebe, für die eigenen Projekte zu lesen. Ich finde das gut, wenn ich darin über Projektfortschritte lesen kann, wenn sie sich schlichtweg wiederholen, kann ich sie gut überlesen. Daher werde ich glaube ich auch so weiter machen.

Und mal im Vertrauen: da kommen noch so coole Themen in den mooin-MOOCs, die wollt Ihr gar nicht verpassen 😉

Keine Reaktionen? Liegt es an Dir?

Ähm… nö. Es gibt Tweets, die werden echte “Kassenschlager”, und das mit nur minimal viel Kreativität, z. B.

Was ist nun mit Werbung für Bildungsangebote?

Bei anderen Blogposts reicht mir das Niederschreiben, bei diesem hätte ich wirklich gern Feedback: Wo liegt Eure Akzeptanzgrenze? Was findet Ihr noch ok? Besser noch: wenn Ihr schon dauernd über EduProjekte lesen müsst, was würde Euch da interessieren?

Wie macht Ihr auf Eure Bildungsprojekte aufmerksam, vor allem bei neuen Zielgruppen, die nicht in Eurer üblichen Filterbubble verortet sind?

Und als Wiederholungsfrage: Wie hieß denn dieser tolle MOOC, der heute startet?  😀

 

Beitragsbild: 68/365 Spam Lite by Dave Parker (CC BY 2.0)