Ich nutze schon seit meiner Diplomarbeit BibTeX zur automatischen Verwaltung meiner Referenzen. Mit CiteULike, Mendeley und JabRef habe ich weitere Tools gefunden, die meine “BibTeX-Infrastruktur” erweitern. Heute habe ich BibLaTeX für mich entdeckt – dagegen ist BibTeX superanstrengend und umständlich. Eigentlich ist es eine (enorme) Erweiterung zu BibTeX, indem sich scheinbar jemand richtig Gedanken dazu gemacht hat, was alles gehen sollte und wo es konfiguriert werden sollte. Dazu ist es wirklich gut dokumentiert (PDF), allerdings ist das Handbuch auch sehr umfangreich, daher ein kleiner Crashkurs (als Notiz an mich und jeden, den es interessiert):

In der Preambel wird das Paket (am bequemsten über den Package Manager downloaden) eingebunden und konfiguriert:

%     Preambel
usepackage[
style=authoryear-icomp,    % Zitierstil
isbn=false,                % ISBN nicht anzeigen, gleiches geht mit nahezu allen anderen Feldern
pagetracker=true,          % ebd. bei wiederholten Angaben (false=ausgeschaltet, page=Seite, spread=Doppelseite, true=automatisch)
maxbibnames=50,            % maximale Namen, die im Literaturverzeichnis angezeigt werden (ich wollte alle)
maxcitenames=3,            % maximale Namen, die im Text angezeigt werden, ab 4 wird u.a. nach den ersten Autor angezeigt
autocite=inline,           % regelt Aussehen für autocite (inline=parancite)
block=space,               % kleiner horizontaler Platz zwischen den Feldern
backref=true,              % Seiten anzeigen, auf denen die Referenz vorkommt
backrefstyle=three+,       % fasst Seiten zusammen, z.B. S. 2f, 6ff, 7-10
date=short,                % Datumsformat
]{biblatex}
setlength{bibitemsep}{1em}     % Abstand zwischen den Literaturangaben
setlength{bibhang}{2em}        % Einzug nach jeweils erster Zeile

bibliography{literature}  % Bibtex-Datei wird schon in der Preambel eingebunden

Alle Konfigurationen passieren also hier und nirgends anders. Sauber.Es gibt eine ganze Reihe an Zitierstilen, die tw. noch in anderen Paketen nachgeladen werden (bspw. biblatex-apa). Die wichtigsten Zitierstile sind

  • numeric, z. B. [1, 4, 3, 5]
  • alphabetic, z. B. [Ang02; Spr50; GMS94; VLUR93]
  • authoryear, z. B. Angenendt 2002
  • authortitle, z. B. Angenendt, „In Honore Salvatoris“

Dabei lassen sich Feinheiten gut nachjustieren (wie oben die Abstände in der Literaturliste). Zur Referenzierung im Text stehen folgende Optionen zur Verfügung (die Ausgabe der Literaturinformationen wird durch den Zitierstil bestimmt):

  • cite[prefix][suffix]{ref}:  Als Prefix können Hinweise wie vgl. oder siehe eingefügt werden, im Suffix können bspw. Seitenangaben hinterlegt werden. Dabei werden Zahlen als Suffix automatisch mit “S.” (bzw. dem sprachlichen Äquivalent) ergänzt. f. oder ff. erreicht man durch psq bzw. psqq
  • parencite[prefix][suffix]{ref}: setzt die Referenz je nach Zitierstil in runde oder eckige Klammern.
  • footcite[prefix][suffix]{ref}: setzt die Referenz als Fußnote
  • textcite[prefix][suffix]{ref}: bettet das Zitat in den Text ein, bspw. lässt sich damit folgendes erstellen “Angenendt (2002, S. 8f) meint, dass…”
  • autocite[prefix][suffix]{ref}: ist quasi die Standardvariante, die in der Preambel konfiguriert wird.

Die Ausgabe der Literaturliste wird dann nur noch mit einem Befehl eingefügt:

%     Ausgabe
printbibliography

Damit ist das Paket sicher noch nicht ausgereizt, aber ein Anfang ist gemacht.