Das EduCamp Bremen :: 19./20. März 2011EduCamp in Bremen war mein erstes BarCamp überhaupt, bei dem ich live vor Ort war (in Hamburg war ich zu einigen Sessions per Live-Stream dabei). Durch die im Anschluss stattfindende MLCB-Konferenz hat es sich aber geradezu angeboten, diesesmal selbst teilzunehmen. Zwar konnte ich erst Samstag am (durch die Bahn: späten) Nachmittag dazustoßen, aber gelohnt hat es sich allemal. Beschreiben möchte ich das ganze nicht, denn in der mixxt-Matrix sind die Dokumentationen zu den Sessions verlinkt. Außerdem werden im Wiki Blogeinträge rund um das Barcamp gesammelt.

Was ich aber weitergeben möchte ist das, was ich aus dem EduCamp mitnehme (Vollständigkeit wird dabei nicht garantiert):

  • Als ich das Hamburger EduCamp von Chemnitz aus beobachtet habe, dachte ich oft: Zuhören, Diskutieren, im Etherpad Notizen machen und twittern? Wie machen die das nur? Überraschenderweise hat mich das aber kein Stück überfordert, im Gegenteil: während ich sonst Notizen auf Konferenzen mit Pen&Paper oder OneNote mache, habe ich mit Etherpad auch etwas von den Notizen der anderen, inklusive deren Gedanken und zusätzlichen Materialien, die mich auf neue Ideen und Fragen brachten.
  • Das gemeinsame Notieren / Dokumentieren in Etherpad (z.B. EduPad oder PiratePad) sollte ich viel mehr einsetzen. Und ich sollte es anderen öfter vorschlagen, zum Beispiel wenn sich meine Mitbewohnerin wieder einmal mit ihrer Lerngruppe trifft um Mitschriften auszutauschen.
  • GoogleQuizes scheinen nicht nur lustig zu sein (ich war nur bei der methodischen Auswertung dabei, nicht beim Quiz selbst), sondern auch auf verschiedenen Arten sinnvoll in der Lehre einsetzbar, z.B. Einführung in die Literatursuche (welche Begriffe muss ich so eingeben, damit etwas sinnvolles dabei herauskommt und man auch nicht mehr erschlagen wird), seit wann ist ein Thema relevant, Interesse für ein Theme überhaupt erst einmal wecken etc.
  • Lehrende und Social Media ist kein einfaches Thema (Sessiondoku): soll man Schüler/Studenten auf Facebook/Twitter adden, soll man damit überhaupt arbeiten, soll man sie vielleicht sogar bloggen… Hierzu gab es einen sehr interessanten Erfahrungsaustausch. Die anwesenden Lehrer nutzen zum großen Teil Facebook und/oder Twitter (klar, sind ja auch die nur hippen dagewesen 😉 ) und haben meist auch gute Erfahrungen damit gemacht. Viele arbeiten aber über Listen, um die Schüler vom Privatleben noch ein wenig zu trennen. Gleiches sollten aber auch die Schüler tun und hierfür ist es wichtig, dass kompetente Lehrer es ihnen erläutern und vorleben können.
  • Ich habe mich in der letzten Zeit viel mit User Generated Content (UGC) beschäftigt und wie man diesen in professionellen Contenterstellungsroutinen wieder verwenden kann. Dabei habe ich Egoist aber garnicht bedacht, dass die Nutzer es vielleicht auch gern hätten, dass sie ihren UGC in eigene Materialien (Notizen, Blogs, E-Portfolios) mitnehmen können. In meiner eigenen Session (habe ja brav die BarCamp-Regeln befolgt und selbst eine Session angeboten) war das genau zum Thema geworden und wird in meine nächsten Arbeiten wohl stärker mit einfließen (müssen).
  • EduCaching fetzt! Sollte unbedingt ausgebaut werden, bin gespannt was @gibro und seine Kollegen so auf die Beine stellen (Sessiondoku).
Die Bremer Uni hat ihn: den Elfenbeinturm (Foto von dirk@bremen)

Die Bremer Uni hat ihn: den Elfenbeinturm (Quelle: Der Fallturm von dirk@bremen, CC-BY-NC-SA)

Ich betrachte das EduCamp rückblickend als eine gute Gelegenheit, sich mit anderen auszutauschen und zwar anders als bei Fachtagungen und Konferenzen eben über die Themen, die einen JETZT beschäftigen und nicht die, die man vor einem halben Jahr mal bearbeitet hat. Dennoch muss ich zugeben, dass ich zu jedem Zeitpunkt auch ein Thema gefunden hatte, das mich interessiert. Wenn das mal nicht der Fall ist oder die Diskussionen nur “alte” Argumente hervorbringen, sehe ich das vielleicht anders.
Bisher muss ich aber sagen: Das war bestimmt nicht mein letztes EduCamp!